IIm Mai trafen wir uns bei schönem Wetter im Messepark, um uns ein Bild von smarter Stadtplanung zu machen. Schülerinnen und Schüler der smartIBK Projektklassen lernten im Stationenbetrieb verschiedene Funktionen des Parks kennen. Dabei erkundeten sie ihn unter Zuhilfenahme verschiedener Messgeräte.
Die Schülerinnen und Schüler gingen den folgenden Fragen auf den Grund: Wohin gelangt das Regenwasser in der Stadt? Was sind Schwammstadtbäume? Wie können überhitzte Plätze in der Stadt gekühlt werden? Was passiert mit unserem Abfall?
Wir haben gestaunt, geforscht, erlebt und über die Technik, die verschiedenen Funktionen des Parks entdeckt.
Der Workshop wurde in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Umwelttechnik der Universität Innsbruck (UIBK) und den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) durchgeführt.
Einstieg in den Workshop
Mit einem interaktiven Quiz starteten wir in den Workshop. Die Fragen sahen in etwa so aus:
- Was sind Schwammstadtbäume?
- Wie viele Radfahrer:innen sind täglich in Innsbruck unterwegs?
- Warum trennen wir unseren Abfall?
- Was darf alles ins WC?
- Wie viel Liter Trinkwasser wird ungefähr bei einmal duschen verbraucht?
Unsere Stationen
1. Station
Versuche mit der Wärmebildkamera - Grünflächen versprechen Kühlung bei Hitze in der Stadt
2. Station
Wie funktioniert die technische Steuerung des Parks?
3. Station
Regen in der Stadt – Versickerungsversuche auf verschiedenen Oberflächen
4. Station
Richtig Abfallsammeln und Abfalltrennen
5. Station
Schulübung – Wetterbeobachtung, Meinungsforschung und Entwurf eines klimafitten Platzes im Schulumfeld
1. Station
Versuche mit der Wärmebildkamera - Grünflächen versprechen Kühlung bei Hitze in der Stadt
Eine Wärmebildkamera kann Temperaturen in Farbe umwandeln und macht somit Wärme für unsere Augen sichtbar.
Mit der Wärmebildkamera untersuchten die Kinder die verschiedenen Oberflächen des Parks. An einem warmen Tag sieht man sehr deutlich, wie stark sich versiegelte Flächen wie Asphalt oder Beton aufheizen. Asphaltflächen können Oberflächentemperaturen von bis zu 70°C erreichen! Grünflächen hingegen haben einen kühlenden Effekt, weil Pflanzen die Wärmestrahlung stärker reflektieren und Wasser verdunsten, also so wie wir schwitzen.
Abbildung 1. Unterschiedliche Oberflächentemperaturen im Messepark: Die Oberflächentemperatur einer gesunden Rasenfäche (5) ist in etwa so hoch wie die Lufttemperatur und zeigt sich in blauer Farbe sehr kühl. Die Wassergebundene Wegedecke (6) und der Drainbeton (7) erwärmen sich in Vergleich zum Rasen stärker. Ganz links oben im Bild sieht man, dass Asphalt am heißesten ist (rote Fläche).
Abbildung 2. Vergleich des Messeparks vor der Umgestaltung (oben) und nach der Umgestaltung (unten) mit der Wärmebildkamera. Es wird deutlich, dass viel mehr Flächen einer Kühlung (blaue Farben) beitragen als einer Aufwärmung (gelbe und rote Farben).
2. Station
Wie funktioniert die technische Steuerung des Parks?
Erstaunlich wie viel Technik im Park steckt! Alle Wasserelemente, die zur Kühlung des Parks eingebaut wurden, lassen sich einzeln steuern. Unter Aufsicht eines Technikers der IKB bedienten die Kinder diverse Schalter und Knöpfe zur Steuerung der Wasserspiele, der Sprühnebelanlage oder der Trinkbrunnen. Durch das Öffnen von Kanaldeckeln wurde sogar ein Blick unter die Erde ermöglicht.
Und „JA!“ – das Wasser in den Springbrunnen hat Trinkwasserqualität und kann bedenkenlos getrunken werden.
3. Station
Regen in der Stadt – Versickerungsversuche auf verschiedenen Oberflächen
Was passiert bei Regen in der Stadt? Warum entstehen mancherorts Pfützen, an anderen Stellen aber nicht? Der Messepark punktet nicht nur als kühlende Oase während heißer Sommertage. Bei Regen wirkt er als große Versickerungsfläche und entlastet unsere Kanalisation.
Die Schüler:innen untersuchten die verschiedenen Oberflächen des Parks und sahen selbst: Asphalt kann überhaupt kein Wasser aufnehmen – Regenwasser muss durch den Gulli über das Kanalsystem abgeführt werden. Beste Vorbeugung gegen Hochwässer sind die Rasenflächen des Parks – der Regen, der auf die Wiese fällt, versickert und gelangt in das Grundwasser. Aber auch die Wege des Parks können Wasser aufnehmen. Sie sind aus sogenanntem Drainagebeton.
4. Station
Station - Richtig Abfallsammeln und Abfalltrennen
An dieser Station erfuhren die Schüler:innen, was mit dem Abfall, der in der Stadt anfällt, passiert. Mitarbeiter:innen der IKB erklärten spielerisch, wie Abfalltrennung funktioniert, was der Sinn dahinter ist und wie lange es dauert, bis Abfall in der Natur verrottet . Jede und jeder einzelne kann einen wertvollen Beitrag leisten. Die Schüler:innen lernten auch, dass Kreislaufwirtschaft, also das Wiederverwenden und Weitergeben von intakten Dingen, die nicht mehr gebraucht werden und Reparatur von Gegenständen die beste und wichtigste Methode zur Müllvermeidung ist.
5. Station
Schulübung – Wetterbeobachtung, Meinungsforschung und Entwurf eines klimafitten Platzes im Schulumfeld
Nach dem Workshop im Messepark entwerfen die Schülerinnen und Schüler als interdisziplinäres Forschungs-Team gemeinsam einen klimafitten Platz an ihrer Schule. Um diese Aufgabe umsetzen zu können, wurden die Kinder am Messeplatz eingeschult und lernten die benötigten Messgeräte kennen.
Die folgenden Forschungsgruppen werden aktiv:
- Meteorologie / Wetterforschung: Tägliche Messung von Niederschlag, Luft- und Oberflächentemperatur über einen Monat, am besten an mehreren Stellen auf dem betrachteten Platz.
- Meinungsforschung: Die Schüler:innen entwerfen eine Umfrage, in der sie Wünsche und Bedürfnisse der Mitschüler:innen bezüglich des umgestalteten Platzes abfragen. Anschließend wird die Umfrage ausgewertet und die Ergebnisse an die Architektur- und Städteplanungsgruppe weitergegeben.
- Architektur / Städteplanung: Auf Basis der meteorologischen Messungen und der Ergebnisse der Meinungsforschung erstellen die Kinder einen künstlerischen Entwurf des gewünschten Platzes.
Ausblick
Das nächste und letzte Treffen in diesem Schuljahr wird Mitte Juni in den jeweiligen Klassenzimmern stattfinden. Dabei werden die Ergebnisse der Forschungsteams präsentiert.
Wir sind schon gespannt und freuen uns auf euer Eintauchen in das wissenschaftliche Arbeiten.